1791
Beginn unserer
EPISCHEN
SAGA
Beginn unserer epischen Saga
Die Ursprünge von Girard-Perregaux reichen in das Jahr 1791 zurück.
Jean-François Bautte (1772-1837) begann 1791, im Alter von nur 19 Jahren, Uhren unter seinem eigenen Namen zu bauen. Trotz seiner jungen Jahre hatte sich Jean-François Bautte bereits vielfältige Kompetenzen angeeignet, unter anderem die Gehäusemontage, Goldschmiedekunst und Uhrmacherei. Aber er war nicht nur ein begabter Handwerker, sondern auch ein hervorragender Verkäufer. Sein kaufmännisches Geschick war so groß, dass er schließlich zum Geschäftspartner seines ehemaligen Arbeitgebers wurde.
Die Uhrenkonstruktionen von Jean-François Bautte erregten weltweit Aufmerksamkeit.
Jean-François Bautte zählte Aristokraten und Königshäuser zu seinen Kunden. Er schuf alle Arten von kreativen Zeitmessern, von Parfumzerstäubern in Pistolenform über extraflache Uhren bis hin zu Musikdosen. Jedes Exemplar ist aufwendig graviert, emailliert oder mit Edelsteinen besetzt. Der extravagante Charmeur ging sogar so weit, dass er seine Werkstatt mit Kölnisch Wasser parfümierte und die Holzscheite für sein Kaminfeuer von einem Drechsler bearbeiten ließ, bevor er Besucher empfing!
Jean-François Bautte war ein Visionär.
Um der steigenden Nachfrage nach seinen Produkten gerecht zu werden, gründete er eine der schweizweit ersten Manufakturen, die rund 180 Mitarbeiter beschäftigte. Zuvor war die Produktion auf kleine unabhängige Werkstätten, die sogenannten Etablisseure, aufgeteilt. Die Zusammenführung von spezialisierten Handwerkern unter einem Dach erleichterte die Arbeitsteilung und brachte verschiedene wirtschaftliche Vorteile mit sich.
Dieser Produktionsansatz von Jean-François Bautte begründete die Manufakturkultur, die Girard-Perregaux bis heute pflegt.
1847
Die Entstehungsgeschichte der Manufaktur
Die Entstehungsgeschichte der Manufaktur
Constant Girard
(1825-1903)
Constant Girard wurde in La Chaux-de-Fonds geboren, einer Stadt, die oft als die Hauptstadt der Schweizer Uhrmacherei bezeichnet wird. Er machte eine Lehre bei einem Uhrmachermeister, perfektionierte anschließend seine Fähigkeiten und gründete 1847, im Alter von 22 Jahren, sein eigenes Unternehmen. Sein Großvater war Uhrmacher und sein Vater Graveur, was darauf schließen lässt, dass ihm das Handwerk in die Wiege gelegt wurde.
1856
Girard-Perregaux wurde gegründet.
Constant Girard heiratete Marie Perregaux (1831‒1912). Die Tochter eines bedeutenden Uhrmachers aus Le Locle, dem Dorf am Ende des Tals, teilte seine Liebe zur Uhrmacherkunst. 1856, zwei Jahre nach ihrer Hochzeit, wurde die Manufaktur Girard-Perregaux gegründet.
1860
Constant Girard-Perregaux war fasziniert vom Tourbillon.
Der talentierte Uhrmacher Abraham-Louis Breguet ließ seine Erfindung 1801 patentieren. Das Drehgestell, der sogenannte Käfig, in dem die Hemmung und das Regulierorgan untergebracht sind, führt in der Regel jede Minute eine vollständige Umdrehung durch, um den negativen Einfluss der Schwerkraft auf die Unruh aufzuheben. Constant Girard verbrachte viel Zeit damit, den Mechanismus zu studieren und seine eigenen Ideen für die Konstruktion des Uhrwerks und die Formen verschiedener Teile umzusetzen.
Die Manufaktur sicherte sich einen internationalen Ruf, den die Brüder von Marie Perregaux weltweit festigten ‒ und dies in einer Zeit, in der Reisen lang und gefährlich waren.
François Perregaux reiste nach Yokohama in Japan und ließ sich dort nieder.
Henri und Jules Perregaux gingen nach Nord- und Südamerika.
Gemeinsam machten sie Girard-Perregaux bei neuen Uhrenliebhabern bekannt und führten diese in die Kunst der Zeitmessung und die hohe Schweizer Uhrmacherkunst ein.
In
1867
Constant Girard präsentierte die Tourbillon mit drei Brücken.
Diese Konstruktion, die Tourbillon mit drei Goldbrücken, die auch unter dem Namen La Esmeralda bekannt ist, sollte später sein Meisterstück werden. Bei dieser Taschenuhr veränderte er den grundlegenden Aufbau der Uhr, um einem rein funktionalen Element ‒ der Brücke ‒ eine ästhetische Bedeutung zu verleihen. Das Uhrwerk verfügte über drei markante, parallel angeordnete Brücken aus Neusilber. Diese neuartige Verbindung von Form und Funktion markierte einen Wendepunkt in der Uhrenindustrie.
Später verwendete Constant Girard hauptsächlich Gold für seine Brücken und fertigte sie in einer auffälligen Pfeilform. Er beabsichtigte, sein unverwechselbares Design zu schützen, aber da dies damals in der Schweiz nicht möglich war, meldete er es 1884 in den USA zum Patent an.
1889
La Esmeralda erhielt auf der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille.
La Esmeralda wurde zur Ikone der Uhrmacherkunst, die sie bis heute ist: Ein einziger Blick genügt, um ihre Symmetrie, ihre einzigartige Konstruktion und die Form ihrer Brücken zu erkennen.
1904
Constant Girard-Gallet (1856-1945)
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1903 gelangte Constant Girard-Gallet an die Spitze der Manufaktur. Ein Jahr später wurde das erste Gebäude der Manufaktur Girard-Perregaux an der Rue des Tilleuls 2 in La Chaux-de-Fonds fertiggestellt.
1906 übernahm Constant Girard-Gallet das Traditionsunternehmen Bautte und fusionierte es mit Girard-Perregaux & Cie. Seither sind die ältesten Wurzeln der Manufaktur mit dem angesehenen Genfer Unternehmer verbunden.
Streben nach Innovation
1930
Streben nach Innovation
Otto Graef
(1862-1948)
Otto Graef, Der deutsche Uhrmacher Otto Graef übernahm die Zügel bei Girard-Perregaux. Zusammen mit seiner Familie, die bereits in der Uhrmacherei tätig war, führte er die Manufaktur zu neuen Horizonten.Bemerkenswerte drei Generationen folgten auf ihn! 1930 wurden erstmals mehr Armbanduhren als Taschenuhren verkauft.
Mit der Familie Graef und deren Streben nach Innovation etablierte sich Girard-Perregaux aus La Chaux-de-Fonds als einer der wenigen Uhrenhersteller, die eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung innerhalb ihrer Manufaktur besaßen.
1945
VINTAGE 1945
Im Jahr 1945 entstand ein rechteckiges Art-déco-Modell, das rund 50 Jahre später die Inspiration zur Kollektion Vintage 1945 liefern wird.
1966
Automatikwerk
Gyromatic HF
1966 präsentierte die Manufaktur Girard-Perregaux im Rahmen ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ein Hochfrequenzkaliber mit automatischem Aufzug unter dem treffenden Namen Gyromatic HF (High Frequency). TDie mit einer Frequenz von 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (5 Hz) arbeitende Unruh sorgte für eine überragende Präzision. Dieses Uhrwerk war eine Premiere in der Schweizer Uhrmacherei und die Bedeutung dieser Entwicklung so groß, dass die Manufaktur mit dem Jahrhundertpreis des Neuenburger Observatoriums ausgezeichnet wurde. Heute erinnert die Kollektion 1966 an diesen Meilenstein in der Firmengeschichte.
1969
DEEP DIVER
Girard-Perregaux präsentierte die Deep Diver, eine Taucheruhr mit einem Stahlgehäuse, einer Lünette mit 14 Facetten, einer inneren, über eine Krone gesteuerten Taucherskala, einem synthetischen Armband und dem patentierten mechanischen Werk Gyromatic HF mit automatischem Aufzug.
1971
Quarzuhren
Girard-Perregaux wird seinem Ruf als proaktives und innovatives Unternehmen immer wieder gerecht. Davon zeugen auch die ersten serienmäßig hergestellten Quarzuhren aus dem Jahr 1971. Die Manufaktur definierte die Frequenz von 32.768 Hz, die zum universellen Standard für Quarzuhren wurde.
1975
LAUREATO
1975 wurde die Laureato eingeführt.
Die ursprüngliche Uhr trug den Namen „Quartz Chronometer“. In Italien wurde das Modell unter Kennern jedoch bald „die Diplomierte von Girard-Perregaux“ genannt ‒ ein Augenzwinkern auf die italienische Bedeutung von „laureato“. Diese liebevolle Bezeichnung zeugt vom preisgekrönten Erfolg und der außergewöhnlichen Präzision dieses Modells. Schließlich wurde der Name von Girard-Perregaux übernommen.
Im Laufe der Jahre veränderte sich das Design der Laureato leicht, blieb aber der Essenz des Originalmodells von 1975 treu. Eine achteckige Lünette rahmt ein rundes Gehäuse ein, das nahtlos in das integrierte Armband übergeht. 2017 präsentierte Girard-Perregaux die fünfte Generation der Laureato, die nach wie vor mit Manufakturkalibern ausgestattet ist.
1976
CASQUETTE
1976 stellte Girard-Perregaux den hochmodernen Zeitmesser Casquette mit einer röhrenförmigen LED-Anzeige vor. Die LED-Anzeige dieser Uhr war damals ein Miniaturisierungsrekord. Die Uhr mit einem Quarzwerk von hoher Präzision zeigt die Stunden, Minuten, Sekunden, den Wochentag und das Datum an.
2022 feierte die Casquette ihr Comeback! Das neue Modell mit dem Namen Casquette 2.0 bleibt der Designsprache des Originals treu, ist aber aus Keramik und Titan Grade 5 gefertigt. Außerdem verfügt es über ein neues Quarzwerk mit zusätzlichen Funktionen.
Ein mechanisches
Comeback kündigte sich an
1982
Ein mechanisches Comeback kündigte sich an
Ende der 1970er-Jahre eroberten Quarzuhren immer mehr Terrain und die Schweizer Uhrenindustrie befand sich in einer großen Krise. Girard-Perregaux war einer der ersten Nobeluhrenhersteller, die den Schritt zurück zu den mechanischen Traditionsuhren wagten.
In den 1980er-Jahren kam der Wunsch auf, unsere Ikone neu zu erfinden. Die Tourbillon mit drei Goldbrücken feierte ihr Comeback, zuerst als Taschenuhrversion. Für dieses Meisterwerk wurde das Originalmodell aus dem 19. Jahrhundert vollständig zerlegt und danach Komponente für Komponente mit den verfügbaren Werkzeugen nachgebaut.
1991
Anlässlich ihres 200-jährigen Firmenjubiläums vollbrachte die Manufaktur 1991 eine weitere technische Glanzleistung: Sie verkleinerte alle Bestandteile der Taschenuhr Tourbillon mit drei Goldbrücken, um sie in einer Armbanduhr unterzubringen.
Die Tourbillon mit drei Goldbrücken für das Handgelenk war geboren!
Bis heute ist Girard-Perregaux dem grundlegenden Konzept des inzwischen 150-jährigen Drei-Brücken-Designs treu geblieben. Mit den neueren Versionen schlägt die Manufaktur eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft und interpretiert die Ästhetik des 19. Jahrhunderts in zeitgemäßen Drei-Brücken-Modellen.
Kurs auf neue Entwicklungen
1992
Kurs auf neue Entwicklungen
LUIGI MACALUSO
1992 übernahm Luigi Macaluso die Führung von Girard-Perregaux.
Der Unternehmer, Architekt und ehemalige Rennfahrer war vom integrierten Manufakturansatz überzeugt. Vor diesem Hintergrund wurden bedeutende Investitionen innerhalb der Manufaktur und insbesondere im Bereich der Forschung und Entwicklung getätigt. Zwei Jahre später führte Girard-Perregaux mit dem Kaliber GP3000 eine neue Reihe extraflacher Uhrwerke ein.
Der leidenschaftliche Rennfahrer ging außerdem eine zehnjährige Partnerschaft mit Ferrari ein, aus der einige der begehrtesten Kreationen der Marke hervorgingen.
1999
Girard-Perregaux nahm erstmals an der SIHH (Salon International de la Haute Horlogerie) teil und präsentierte sein berühmtes Tourbillon mit drei Goldbrücken mit einem automatischen Aufzugsystem. Möglich machte dies ein raffiniertes System mit einem patentierten Mikrorotor unter dem Federhaus.
2000
Unsere Manufaktur ist in einem jahrhundertealten historischen Gebäude in La Chaux-de-Fonds an der Rue Numa-Droz 136 untergebracht. Seither vereinen unsere Haute-Horlogerie-Werkstätten unsere talentiertesten Uhrmacher unter einem Dach.
Constant Escapement L.M. ‒ höchste Innovationskraft
2008
Beim Aufziehen einer mechanischen Uhr wird über das Spannen der Zugfeder viel Energie gespeichert und anschließend über das Räderwerk langsam an die Hemmung und an das Regulierorgan abgegeben. Ein üblicher Schwachpunkt der meisten mechanischen Uhren liegt darin, dass die der Hemmung zugeführte Energie laufend abnimmt. Dadurch sinkt die Amplitude der Unruh, was schließlich die Präzision beeinträchtigt.
2008 präsentierte die Manufaktur den ersten Prototyp der Constant Escapement L.M. Deren ausgeklügelte Werkkonstruktion verfügt über ein Federblatt, das sich in einem bestimmten Maß beugt, um so einen gleichmäßigen Energieimpuls an die Unruh sicherzustellen. Durch den Verzicht auf die allgegenwärtige Schweizer Ankerhemmung wird die Energie des Federblatts direkt auf die Unruh übertragen. Später, im Jahr 2013, wurde der Prototyp für die Serienherstellung angepasst und die Uhr auf den Markt gebracht.
Der Vorteil dieses Uhrwerks besteht darin, dass es der Hemmung immer dieselbe Energiemenge zuführt, das heißt unabhängig davon, ob die Zugfeder bei Vollaufzug der Uhr stark oder nach sechs Tagen kaum mehr gespannt ist, was eine ausgezeichnete Gangstabilität zur Folge hat. Die Constant Escapement L.M. ist eine technische Meisterleistung, für die Girard-Perregaux beim Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG) im Jahr 2013, dem Jahr ihrer Einführung, mit dem Aiguille d'Or geehrt wurde.
2011
Eine neue Ära
der Haute Horlogerie
Eine neue Ära der Haute Horlogerie
Die französische Luxusgüter-Holding Kering erwarb 51 % von Girard-Perregaux.
Vier Jahre später besaß die Gruppe sämtliche Anteile der Schweizer Manufakturen Girard-Perregaux und Ulysse Nardin.
Im August 2018 ernannte Kering Patrick Pruniaux zum CEO von Girard-Perregaux. Der charismatische, geschäftserfahrene Manager schlug mit der Marke das nächste Kapitel ihrer 230-jährigen Geschichte auf.
2014
2014 setzte die Neo-Tourbillon mit drei Brücken neue ästhetische Maßstäbe.
Das Spiel mit Volumen und das Streben nach Dreidimensionalität auf mikrometrischer Ebene trieben unsere Ingenieure und Designer an. Das älteste unverkennbare Design der Uhrenbranche wurde mit skelettierten, 3D-geformten Brücken und einem Tourbillonkäfig aus Titan ausgestattet.
Eine Brücke zwischen klassischer und moderner Interpretation.
2021
Girard-Perregaux wurde offizieller Uhrenpartner der britischen Marke Aston Martin für ihre prestigeträchtigen Personenwagen und Formel-1-Rennwagen.
Den beiden altehrwürdigen Unternehmen sind ein ausgeprägter Zeitgeist, das Spiel der Formen und die Verbindung von Ästhetik und Funktionalität gemeinsam.